1. Gibt es einen oder mehrere Songs die Du, nachdem Du sie gehört hast, immer gleich noch ein zweites mal hören willst?
Latin Quarter, Thin White Duke
(Abhilfe:
Wire, Eardrum buzz
— möglicherweise deren einziger guter
song
— und dann
Nits, In the Dutch Mountains
danach spielen)
Type O Negative, My girlfriend's girlfriend
war lange nicht tot zu kriegen
Zur Zeit in der
heavy rotation
:
Manu Chao, Sénégal Fast Food
Marc Lavoine, Vogue le magazine
Marc Lavoine, Je me sens si seul
Schön natürlich, wenn ein ganzes Album so homogen ist, dass man es von vorne nach hinten durchhören kann, wahlweise auch auf repeat:
Sister of Mercy, Floodland
Sisterhood, The Gift
Tori Amos, Little Earthquakes
Monster Magnet, Powertrip
Fischer-Z, Reveal
Bad Religion, Stranger than fiction
Live, Throwing copper
Crystal Method, Vegas
(wenn man's mag)
Nine Inch Nails, Pretty hate machine
("ich kann sie nicht mehr hören" : )
Nightwish, Century Child
(nicht ganz meine Ecke, aber heterogen)
Das funktioniert natürlich auch mit einer
playlist
mit allen alten
Steely Dan
songs
.
2. Was ist für Dich die am meisten überschätzte Band/Interpret?
Generell könnte ich hier fünf fast beliebige Techno-Bands aufmalen, aber das ist ja albern. Ich könnte jetzt
Leonard Cohen
notieren und sehen was passiert (wobei
Jazz police
natürlich klasse ist).
Die Ärzte
, würde ich meinen. Oder
Frank Zappa
. Und ganz, ganz sicher
Svbway to Sally
(die ja nur mit einem Karaoke-plugin erträglich sind, bei dem "Gesang", bei den Texten).
3. Was ist für Dich die am meisten unterschätzte Band/Interpret?
Hm.
Spliff
wäre ein möglicher Kandidat. Aber die Frage ist auch immer, wer, wo, wann, von wem. Gestern sprache ich mit einer Amerikanerin die noch nie von
Mike Oldfield
gehört hatte. Und woher auch, wenn ich mich nicht irre, war
Tubular Bells
da mal in den
top 40
— irgendwann in den '70ern — und das war's dann auch schon fast. Frühes
Latin Quarter
. Und lyrisch ganz sicher auch frühes
Marillion
, bis zur
Clutching at straws
, aber ganz sicher die
Fugazi
.
4. Wer ist Deiner Meinung nach zu früh gestorben?
Ach herrje. Eigenartige
distinction
. Ich bin geneigt,
Joan Baez
kudos zu geben wg. coole Leute gut finden und
Silent Running
soundtrack
gerade in der
playlist
haben, aber die ist ja noch nicht mal tot.
Janis
hat, seien wir ehrlich, auch viel Scheiß gemacht. Cop out! "
John Peel
."
5. Wer ist Deiner Meinung nach zu spät gestorben, bzw. hätte sich schon längst in Rente begeben sollen?
Ui. Hier
bands
zu nennen, die schon immer Scheiße waren, wäre zu einfach.
Monster Magnet z.B. waren ja 2-1/2 Alben (
Dopes to Infinity
,
Powertrip
und, mit Abstrichen,
Superjudge
) brillant, während
God says no
eher enttäuschend war und
Monolithic baby
auch nur so mittel, vor allem lyrisch; auf den
Steely Dan
-Alben nach der zwanzigjährigen Pause möchte man die Hälfte der Lieder nicht missen, während die andere belanglos ist, so daß man aufpassen muss, daß man nicht dauernd
Zenith, Zenith, Zenith
denkt, und selbst bei
Tori
fragt man sich ja manchmal, ob ein Album (
YKTR
nicht mitgerechnet) nicht gereicht hätte. Und schließlich hat man sich auch bei ex-
Smith
Morrissey
gefragt, ob der nicht mal langsam aufhören will, mit nunmehr vierzig(?) noch über
teenage
-Probleme zu singen. Aber der hat ja letztens die Kurve gekriegt, falls ich das richtig beobachtet habe.
6. Von welchem Album warst Du enttäuscht?
Monster Magnet, God says No
. "Nur gut."
Armageddon Dildos, -07 104-
. "Einfach schlecht."
Guano Apes, Proud like a God
. Voll das Werkschaualbum, von den ersten, schlechtesten Gehversuchen in der Garage (
"Ist das noch der soundcheck, oder schon der song?"
) bis hin zu berechtigen
hits
. Größtenteils schlecht.
7. Von welchem Album warst Du angenehm überrascht?
Glenn Danzig, Black Aria
.
Golden Palominos (feat. Nicole Blackman), Dead Inside
.
Mardi Gras BB, Heat
.
8. Welches Lied würdest Du Dir gerne mal vom Künstler erklären lassen?
Früher hätte ich hier eine kurze Liste gehabt; zwei Drittel habe ich kraft eigenen Nachdenkens bzw. gewonnener Lebenserfahrung inzwischen selbst ausgeknobelt, und für den Rest gab es dann irgendwann das
internet
.
Und dann gibt es
songs
, bei denen mich überhaupt nur interessiert, welche Bilder in meinem Kopf entstehen, aber nicht, wie der Lyriker dazu gekommen ist. Die
stoner rock
-Scheiben von
Monster Magnet
sind solche Kandidaten — wenn man da überhaupt etwas fragen möchte, dann doch, mit welchen Drogen das aufgenommen wurde: gibt einer Person ein
Monster Magnet
-Album, und sie hat lustige Bilder für ein Jahrzehnt; gibt ihr eine Überdosis, und sie sieht Farben für den Rest ihres Lebens.